Mondorf Wetter
Malte Neuper
Adenauerplatz 3A
53859 Niederkassel-Mondorf

Regionale Windsysteme der Erde (B6)





Name Land Erläuterungen
Bourget (vent du) Savoyen, Frankreich In der lokalen Umgebung um den Ort "Saint-Offenge-Dessous" in den Savoyen (Dép.-Nr.: 73) wird mit "vent du Bourget" ein milder Westwind bezeichnet, der meist von regnerischem Wetter begleitet wird und vornehmlich im Herbst auftritt.
Der Ort "Saint-Offenge-Dessous" liegt ca. 8 km ostnordöstlich von Aix-Les-Bains, welches wiederum am östlichen Ufer des Lac du Bourget ("Lac" = "See") liegt. Daher rührt dann auch der Name dieses Windes. Von "Saint-Offenge-Dessous" scheint dieser Westwind vom Lac du Bourget zu kommen, so dass man ihn schlicht mit der Bezeichnung "Wind vom Bourget" (also frz.: "vent du Bourget") bedachte. Der fischreiche Lac du Bourget ist mit seinen steilen Ufern (er liegt eingebettet zwischen den Bergketten des "Mont du Chat" und von "La Chambotte") einer der romantischsten und bekanntesten Seen der französischen Alpen und mit 4500 ha und 145 m, nach dem nur partiell zu Frankreich gehörenden Genfer See, der ausgedehnteste und tiefste Süßwassersee Frankreichs natürlichen Ursprungs. Zugefroren ist dieser See, seit Menschengedenken, noch nie.

Neben dem milden Westwind "vent du Bourget" gibt es in "Saint-Offenge-Dessous" mit dem Südwind "vent de la clusaz" (siehe diesen) einen weiteren regionalen Windnamen.
Bregenzer Fallwind Bodensee
Breva Comer See
Brezza di mare Italien Der Seewind, wie er sich bei einer ungestörten, ruhigen Hochdrucklage tagsüber als thermisch direkte Zirkulation entwickelt, wird in Italien "Brezza di mare" (also Seebrise) genannt. (Anm.: Wer Italienisch kann, für den ist dies wahrscheinlich ziemlich trivial.)
Brickfielder Australien
Brisa Philippinen
Brisas Montevideo, Uruguay und Chile Als "Brisas" werden bei Montevideo, Uruguay die kräftigen atlantischen Seewinde aus südöstlichen Richtungen bezeichnet. Vor allem während der Nachmittagsstunden entwickeln die "Brisas" ihre größte Stärke.
Doch auch auf der anderen Seite des südamerikanischen Kontinents, in Chile, werden die vom Pazifik hereinwehenden und eine willkommende Abkühlung bringenden Seewinde "Brisas" genannt.
Brises solaires Provence, Südfrankreich Bei einer ungestörten, ruhigen Hochdrucklage entwickelt sich an der Küste der Provence in Südfrankreich ein tageszeitlich umlaufendes Windsystem, d.h. je nach Tageszeit kommt der Wind aus einer unterschiedlichen Richtung. Anfangs, vor Sonnenaufgang, weht der Wind schwach aus Nordost, um dann am Vormittag etwas aufzufrischen, sowie auf Südost bis Südsüdost zu schwenken. Zur Mittagszeit dreht er dann weiter recht auf Süd bis Südsüdwest, bevor er am Abend aus West weht. Nach dem Sonnenuntergang flaut er dann schließlich wieder ab, um in der zweiten Nachthälfte, vor Sonnenaufgang, sein Spiel von vorne zu beginnen. Dabei handelt es sich hauptsächlich, bei diesem als "Brises solaires" bezeichneten Windsystem, um eine Land- Seewindzirkulation. Denn vor Sonnenaufgang, wenn sich das Land durch die nächtliche Ausstrahlung am stärksten abgekühlt hat, weht der Wind im Allgemeinen vom Land auf das wärmere Meer und am Tage, wenn die Sonnenstrahlung das Land nun stärker als das Meer erwärmt, weht der Wind eben vom Meer zum Land. Das Einsetzen des Seewindes geschieht in etwa am Vormittag, mit dem drehen auf Südost bis Südsüdost.
Der Name "Brises solaires" leitet sich aus der Tatsache ab, dass, bei dieser nach Süden offenen Küste, die Windzirkulation genau dem Verlauf der Sonne folgt. Denn, wie haben wir es so schön im Kindergarten gelernt:
"Im Osten geht die Sonne auf, im Süden nimmt sie ihren Lauf und im Westen geht sie unter."

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