| 
 | 
| Name | 
Land | 
Erläuterungen | 
 
| Basmont (vent du col de) | 
Savoyen, Frankreich | 
Im kleinen Örtchen Montsapey in den Savoyen (Dép.-Nr.: 73; Region: Rhône-Alpes) wird ein relativ kühler 
Nord- bis Nordostwind auch als "vent du col du Basmont" bezeichnet. Der "vent du col du Basmont" kann dabei zu allen Jahreszeiten 
auftreten und ist weitgehend von schönen, freundlichen Wetter begleitet. Er entsteht somit wenn von Westen her zunehmend ein Hoch an Einfluss 
gewinnt, aber auf dessen Vorderseite noch mit einer nördlichen Strömung kühlere Luft herangeführt wird.  
Seinen Namen verdankt er (natürlich) der Tatsache, dass er, von Montsapey aus gesehen, vom 1791 Meter hohen Pass (frz.: col) von Basmont herweht,  
der der Luft einen natürlichen Durchlass zwischen dem südöstlich gelegenen und 2483 Meter hohen Mont Bellachat und 
dem 2482 Meter hohen Grand Arc im Nordwesten bietet und somit zudem noch kanalisierend wirkt.
 | 
 
| Bat Furan | 
Arabisches Meer | 
Im Bereich des Arabischen Meeres wird mit "Bat Furan" der 
schwächer wehende Nordost-Monsun des Winters bezeichnet. Der Name "Bat Furan" 
bedeutet im Arabischen dabei "offene See", und drückt aus, dass man, 
im Vergleich zu den stürmischen Winden des sommerlichen Südwest-Monsuns 
("Bat Hiddan"), während eben jener schwächeren 
Nordostmonsunwinden, das Meer sicherer also ohne große Sturmgefahr) befahren kann. Die See 
ist quasi offen für die Schifffahrt.
 | 
 
| Bat Hiddan | 
Arabisches Meer | 
(Vgl.:"Bat Furan") 
Im Gegensatz zu "Bat Furan" wird mit "Bat Hiddan" der Südwest-Monsun 
des Sommers bezeichnet, der im Arabischen Meer von Somalia herzukommen scheint. Da der 
sommerliche Südwest-Monsun oft stürmischer weht, wird das Befahren des Arabischen Meeres 
somit eher zu einer gefährlicheren Angelegenheit, so dass man mitunter lieber doch im 
sicheren Hafen verbleibt. Diesem Umstand (die See ist nicht gerade freundlich gesinnt) trägt 
der Arabische Name "Bat Hiddan" (="geschlossene See") nun anschaulich Rechnung.
 | 
 
| Bauju | 
Hoch-Savoyen, Frankreich | 
Beim "Bauju" handelt es sich um einen feuchtwarmen Südwind, 
der im Südwesten der Hoch-Savoyen so genannt wird. Das Auftreten des "Bauju" 
kündigt den Einheimischen Regen (im Sommer auch Gewitter) an. Er weht vornehmlich im 
Frühherbst und wird in seiner Richtung meist durch die Oberflächengestalt der 
gebirgigen Gegend abgelenkt, bzw. umgeleitet. So weht er beispielsweise bei Faverges 
(der Ort liegt zwischen den Aravis-Bergen und dem Bauges-Massiv, südsüdwestlich 
des Lac d'Annecy in den Hoch-Savoyen) aus West und bei Rumilly (im Vallée du 
Chéran (Also Tal der Chéran); Hoch-Savoyen) aus Südost. | 
 
| Bayamos | 
Kuba | 
Mit "Bayamos" bezeichnen die Kubaner heftige tropische 
Gewitterstürme, die von Land aus auf die Südküste Kubas hereinbrechen. Dabei 
ist besonders die Bucht von Bayamo betroffen, woher auch der Name herrührt. Die 
"Bayamos" bringen neben den stürmischen bis orkanartigen Böen, die das Wasser 
aufpeitschen, und teilweise heftigen elektrischen Entladungen, starke und ergiebige Regenschauer. 
Also ein richtiges Tropengewitter, das aufgrund der warmen und feuchten Luft oft ziemlich heftig 
ausfällt. | 
 
| Bayrischer Wind | 
Ötztal und Oberösterreich | 
Wie es der Name schon offensichtlich vermuten läßt, handelt es sich 
beim "Bayrischer Wind" im Ötztal und in Oberösterreich jeweils um einen 
Wind, der von Bayern herweht.
  
Da nun von Oberösterreich aus gesehen Bayern im Westen liegt, so wird dort  
nachvollziehbar ein Westwind als "Bayrischer Wind" bezeichnet. Er entsteht wenn bei einer 
ausgeprägten Westlage ein Tief im Norden vorbeizieht und auf seiner Südseite 
mit einer mächtigen Westströmung maritim-gemäßigte Luftmassen vom Atlantik 
über Mitteleuropa (und somit auch über Bayern) bis nach Oberösterreich vordringt. 
Der Name "Bayrischer Wind" als Bezeichnung des feuchten und im Sommer kühlen und 
im Winter milden Westwindes wurde dabei hauptsächlich von den Schiffern und Bauern geprägt, 
was natürlich auch nicht weiter verwunderlich ist, da in diesen Berufsgruppen ja mit am 
stärksten das Wetter eine Rolle gespielt hat und, zumindest was die Bauern betrifft, auch 
immer noch eine Rolle spielt.
  
Im Ötztal handelt es sich dagegen beim "Bayrischen Wind" um einen Talwind. 
Denn vom Ötztal aus gesehen liegt Bayern im Norden. Und da sich auch die 
Talachse nord-südwärts erstreckt, so kommt dann ebenso der tagsüber 
talaufwärts wehende Talwind aus Norden, also von Bayern her. | 
 
| Belat | 
Südarabien (im Süden  Saudi Arabiens und im Oman) | 
Als "Belat" wird im Süden von Saudi Arabien und im Oman ein staub-, bzw. 
sandführender und relativ kühlerer Wind aus nördlichen bis nordwestlichen Richtungen 
bezeichnet. Er weht oft böig vom Land auf das Meer hinaus und kann dabei mitunter auch 
eine stürmische Stärke erreichen. Durch den Staub, bzw. Sand, wird bei seinem Eintreten 
die Sicht meist stark herabgesetzt. Zeitlich gesehen, entwickelt sich der "Belat" vor 
allem in der Zeit von Mitte Dezember bis Mitte März, also im Winter bis zum 
Frühlingsanfang. 
Vom Wortstamm scheint der Windname "Belat" seinen Ursprung im Arabischen Wort 
"balla" (dtsch.: feucht sein) zu haben, von dem aus dann erst das Wort 
"balîl" (dtsch.: feuchter und kalter Wind) geformt wurde.
 | 
 
| Bent de biso | 
Gers, Frankreich | 
 | 
 
| Bent de bourdéou | 
Gers, Frankreich | 
Ein Wind aus Nordwest wird im Dialekt der Einwohner des Départements 
"Gers" (Dép.-Nr.: 32; Region: Midi-Pyrénées) mit 
"Bent de bourdéou" bezeichnet. Übersetzt lautet dieser mundartliche Name 
nach meiner Auffassung "Wind von (bzw. aus) Bordeaux". Dies macht dann auch Sinn, 
da einerseits  "Bent" in eben jenem Dialekt Wind bedeutet (von frz.: vent) und andererseits 
Bordeaux, vom Département "Gers" aus gesehen, genau im Nordwesten liegt, so dass 
für einen Bewohner eben jenes Département nun dieser Nordwestwind von Bordeaux 
herzuwehen scheint.
 | 
 
| Bent de darre | 
Gers, Frankreich | 
Beim "Bent de darre" handelt es sich im französischen 
Département "Gers" (Dép.-Nr.: 32; Region: Midi-Pyrénées) um 
einen stürmischen, milden und feuchten Westwind, der regnerisches Wetter bringt. Er entsteht 
infolge eines atlantischen Tiefdruckgebiets, das über die Britischen Inseln ostwärts 
zieht und somit südlich des Kerns mit einer westlichen Strömung feuchte Meeresluft in 
eben jene Region geführt wird. Der mundartliche Name "Bent de darre", der etwa 
"Vent de derrière la maison" (dtsch.: "Wind von der Rückseite des 
Hauses") bedeutet, leitet sich ab aus der Tatsache, dass früher die Bewohner des 
Départements "Gers", um sich vor den Unbilden dieses Windes zu schützen, 
ihre Häuser, mit der Stirnseite meist nach Osten orientiert, gebaut haben und der Wind somit 
eben von der Rückseite der Häuser einfällt. Zum weiteren Schutz besitzen die nach 
Westen, also die dem rauhen Wind, zugewandte Seiten, meist wenig Öffnungen und außerdem 
findet man, ebenso im Westen der Behausungen, oft noch dichte Baumreihen (meist Eiche oder Lorbeer) 
oder kleine Eichenwäldchen, die "Garennes" genannt werden, senkrecht zur Hauptwindrichtung 
orientiert sind  und auf ihrer Leeseite zum Haus hin trivialerweise die Windgeschwindigkeit 
verringern. Dabei ist die Reichweite eines solchen Schutzstreifens einerseits proportional zu 
seiner Höhe (eine höhere Windschutzeinrichtung bietet einer größeren Fläche 
Schutz, als eine niedrigere). Andererseits (dies ist nun interessant) besteht aber auch hinsichtlich 
der Dichte des Windschutzes ein, vielleicht nicht in dem Umfang erwarteter, Unterschied. 
Sehr dichte Vorrichtungen (z.B. Mauern, dichte Wälder) bremsen die Windgeschwindigkeit 
stark ab (bis auf 15% des ursprünglichen, ungestörten Wertes). Jedoch ist ihre 
Reichweite nicht besonders groß. Bereits nach 15mal der Höhe der Einrichtung weht der 
Wind wieder mit 90% seiner ursprünglichen Stärke und zusätzlich muss man auch in 
einem Bereich zwischen 3- bis 8mal der Hindernisshöhe mit einer erhöhten Böigkeit des 
Windes, durch dynamische Turbulenz rechnen. Ein mitteldichter Windschutz hingegen (z.B. ein paar 
Reihen Laubbäume mit Sträuchern am Boden) verringert die Windgeschwindigkeit auf 
zwar nur 30% des ungestörten Wertes, jedoch ist die Reichweite 1½ so groß, 
wie bei einem dichten Schutzstreifen. Als Folge ergibt sich somit, dass, wenn man eine 
starke Verringerung der Windgeschwindigkeit für ein kleineres Gebiet erreichen will, eine 
sehr dichte Schutzvorrichtung sich anbietet. Will man aber ein größeren Bereich 
mit einer mittleren Winddämpfung "ausstatten", dann verwendet man eher 
einen durchlässiger bepflanzten Windschutzstreifen. 
(Quelle der Ausführungen über den Windschutz: Häckel, H.: Meteorologie - 
4. Auflage, Ulmer Taschenbuchverlag, Stuttgart (Hohenheim), 1999) | 
 
 
 
Vorherige Seite 
Nächste Seite
 |